Mittwoch, 28. Januar 2015

RAW in Photoshop bearbeiten

In der Portraitfotografie sind die meisten Fotos nie direkt Out-of-Cam, d.h. unbearbeitet. So viel sei schon mal gesagt. Ich bearbeite die Bilder nachträglich auch immer mehr oder weniger stark. Bei Frauenportraits läuft die Bearbeitung etwas anders ab, als bei Männerportraits. In der nun folgenden Serie werde ich zuerst auf die Bearbeitung von Frauenportraits eingehen.

Grundsätzlich ist der Workflow immer ziemlich ähnlich. Meine Fotos passe ich mit Photoshop CS4 an. Zuerst bearbeite ich das RAW, da ich dort am meisten Möglichkeiten habe, das Bild ohne Qualitätsverlust zu optimieren. Danach öffne ich das entwickelte RAW und beginne mit dem Feintuning. Vor allem die Tonwertkorrektur, Gradationskurve, Kontrast-,  Sättigungseinstellungen und der Kopierstempel kommen hier zum Einsatz. Um die einzelnen Schritte am besten erklären zu können, zeige ich mein Vorgehen anhand eines Beispiels.

So sah das unbearbeitete RAW aus, also das Bild Out-of-Cam.
Original Version - RAW Bearbeitung in Photoshop
Original Version
Und so das fertig bearbeitete JPG.
Finale Version - RAW Bearbeitung in Photoshop
Finale Version

Das RAW

Ich mache meine Bilder grundsätzlich gleichzeitig in den Formaten JPEG und RAW. Das JPEG nutze ich als Vorschau und wenn mir das Bild gefällt bearbeite ich das entsprechende RAW. Der Vorteil von RAW besteht darin, dass das Foto in seinem Urzustand vorliegt, d.h. es ist kompressionsfrei und unbearbeitet. Sozusagen ein Negativ, wie bei der analogen Fotografie. Das JPEG wird bereits kameraintern etwas aufgewertet, indem die Schärfe, die Farben oder ähnliches optimiert werden.
Wenn man das RAW bearbeitet, hat man die Möglichkeit den Weißabgleich und die Belichtung nachträglich zu korrigieren, was ein riesiger Vorteil ist. Im RAW kann zudem eingestellt werden, mit welcher Farbtiefe die Bilder ausgegeben werden sollen. Auf Wikipedia findet sich nochmals eine schöne Gegenüberstellung von RAW und JPEG.
Ich werde im Folgenden nur auf die für mich wichtigsten Einstellungen beim RAW eingehen.

1. RAW - Arbeitsablauf-Optionen

RAW - Arbeitsablauf-Optionen in Photoshop
RAW - Arbeitsablauf-Optionen
Direkt unterhalb des Bildes sind Informationen über den Farbraum, die Farbtiefe, sowie die Auflösung hinterlegt. Ich wähle grundsätzlich 16 Bit als Farbtiefe, damit es bei der Bearbeitung zu weniger hässlichen und sichtbaren Farbabstufungen kommt.

2. RAW - Grundeinstellungen

RAW - Grundeinstellungen in Photoshop
RAW - Grundeinstellungen
Die meisten Einstellungen nimmt man über die Reiter auf der rechten Seite vor. Der erste Reiter beinhaltet die Grundeinstellungen. In den Grundeinstellungen des RAW kann man die Belichtung, den Weißabgleich, Kontrast, die Farben und weitere Parameter einstellen. Vor allem der Weißabgleich und die Belichtung haben sehr großen Einfluss auf den Gesamteindruck. Daher passe ich diese beiden Einstellungen immer zuerst an.

3. RAW - Details

RAW - Details in Photoshop
RAW - Details
Unter dem Reiter Details, kann neben der Rauschreduzierung, die Schärfe angepasst werden.

4. RAW - Objektivkorrekturen

RAW - Objektivkorrekturen in Photoshop
RAW - Objektivkorrekturen
Bei diesem Bild habe ich künstlich einen Vignettierungseffekt hinzugefügt, erkennbar an den leicht abgedunkelten Ecken des Fotos.

Im nächsten Schritt gehe ich auf die Beauty-Retusche ein, siehe Beauty-Retusche mit Photoshop bei Frauen.

Zum Google+ Profil von Paul Puschel
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